Glücklich werden beginnt mit glücklich sein
Du brauchst dem Glück nicht hinterher rennen, denn es ist immer bei dir. Du darfst es nur wahrnehmen!
Viele Menschen jagen heute dem Glück hinterher. Sie sind ständig darauf bedacht Glück zu erzeugen und rennen von einem Seminar zum nächsten. Ein Glücks-Trainer nach dem anderen soll bitte dafür sorgen, dass endlich Glück in mein Leben kommt! „Zeig mir die Formel, damit ich endlich glücklich sein kann!“ Das ist die Haltung und Erwartung, die oftmals in die Veranstaltung mitgebracht wird. Dabei sind die Menschen fest in dem Glauben, Glück sei etwas, das man im Außen generieren kann. Zugegeben: Es gibt Dinge im Außen, die einem ein Glücksgefühl verursachen können. Aber alles im Außen ist nur vorübergehend!
So, wie eine Blume kurz vor dem Verblühen am Schönsten ist und die Natur damit ihre immerwährende Wandlung vollzieht, so kann auch Glück meines Erachtens kein Dauerzustand sein. Denn wenn wir festhalten an einer Sache, einem Zustand oder was auch immer, nehmen wir uns die Chance auf Weiterentwicklung. Nur unsere persönliche ständige Weiterentwicklung ist meines Erachtens der Sinn unseres Lebens. Halten wir jedoch fest, dann kommen wir in Stagnation und das zeigt sich durch Hindernisse oder durch Blockaden im Außen. Damit sind wir meistens auch nicht glücklich und doch kann genau dieser Zustand für uns ein großes Glück darstellen. Denn damit zwingt uns das Leben dazu, etwas zu verändern und unser volles Potenzial zu nutzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass wir Menschen zum Erkennen und Schätzen eines Pols immer auch den anderen Pol kennen dürfen. Nach dem Motto: „Erst wenn du Hunger erfahren hast, wirst du das Brot schätzen, das dir jemand reicht.“ Hat dich also das 5-Sterne-Menu nicht mehr glücklich gemacht, braucht es vielleicht nicht ein 6-Sterne-Menu sondern einfach Entsagung von dieser Fülle und du wirst dich nach kurzer Zeit über ein einfaches Gericht wieder herzhaft freuen können. Vielleicht wird ein Mensch nach langer, schwerer Krankheit bei einem künftigen Schnupfen von Glück sprechen, statt sich wie früher über seine Unpässlichkeit zu beschweren.
Da fällt mir auch die Szene aus dem Liebesfilm „Pretty Woman“ wieder ein. Wo sich der reiche Geschäftsmann (gespielt von Richard Gere) von Pretty Woman (gespielt von Julia Roberts) die Schuhe ausziehen lässt und er daraufhin seit langem wieder einmal das Gras unter seinen Füßen spürt. Haben ihm seine Millionen nun Glück gebracht oder das Gefühl für Glück eher genommen? Das kann nun jeder für sich selbst beantworten. Ist reine Auslegungssache, was der Einzelne als Glück empfindet.
Gerade diese Bewertung finde ich jedoch sehr interessant: Was wir überhaupt als Glück empfinden, ist etwas sehr Individuelles und darf auch differenziert betrachtet werden. Denn unsere Wohlstandsgesellschaft schafft uns eigentlich täglich Glück, Glücksmomente und Glückserfahrungen. Nur: Sehen wir sie noch? Worauf richten wir denn unsere Aufmerksamkeit? Sind wir dankbar für das, was uns gerade in dieser Region dieses Planeten zuteil wird? Ist immer nur higher, bigger, better, faster maßgeblich für mein Glücksempfinden? Bin ich dankbar für den BMW vor meiner Garage oder neidisch auf den Ferrari vor dem Haus des Nachbarn?
Zudem stelle ich immer wieder fest, dass Glück inzwischen fast zu einem „Must Have“ verkommen ist! Gerade in spirituellen Kreisen erlebe ich es immer wieder, dass das Gefühl aufkommt, es ja gar nicht aussprechen zu dürfen, wenn ich einmal nicht glücklich bin. Alles sprüht ja ständig vor Glück und Freude, und alle lieben sich und alles, und das ganze Leben ist einfach NUR wunderbar!
Stimmt das wirklich oder trauen wir uns gar nicht mehr sagen, wenn es einmal anders ist? Weil wir heute Glück haben MÜSSEN, sonst haben wir irgend etwas falsch gemacht! Weil ja unsere Gedanken und unsere Worte unsere Wirklichkeit bestimmen! Aber Vorsicht! Noch wichtiger als unsere Gedanken und unsere Worte sind unsere Gefühle und inneren Bilder. Es wird uns nichts nützen, wenn wir ständig "glücklich" denken, es aber dennoch nicht so fühlen.
Sind wir also wieder am Anfang angelangt? Brauchen wir also jemanden oder etwas, der oder das uns glücklich macht? Ein Partner, eine Freundin, eine Affäre, der 5-Sterne Urlaub, das dicke Auto oder das Haus am Strand? Meines Erachtens nein! Dies alles hat seine wunderbare Berechtigung nur wenn wir uns der Leere in uns nicht widmen, werden wir das alles nur als vorübergehende Trostpflaster empfinden!
Die innere Leere will gesehen und angenommen werden. Sie will innerlich gefühlt und nicht von außen gefüllt und zugestopft oder weggeschoben werden. Die innere Leere können wir auch nicht belügen mit dem „Liebe alles und jeden“-Tenor. Da hilft nur ehrliches Hinschauen und Hineinspüren.
Glücklich sein wird meines Erachtens immer nur ein momentaner Gefühlszustand sein. Ich kann "glücklich sein" im Hier und Jetzt erleben. Und wenn es mir gelingt, dass ich diese Glücksmomente häufig empfinde, sie mich vielleicht wie Perlen an einer Schnur hintereinander spüren lasse, dann kann "glücklich sein" immer mehr werden.
Und noch eine Frage zum Schluss: Kennst du diese stillen Glücks-Momente?
Das Fantastische am Glück ist, dass es immer da ist. Ganz egal wo du dich aufhältst und was du tust. Glück ist ein Gefühl das in dir ist und das du dich nur spüren lassen brauchst. Das Glück ist also dein ständiger Begleiter, dem du nicht nachzujagen brauchst. Im Gegenteil: Je mehr Zwang du diesem Thema entgegenbringst, desto mehr wird sich das Glück in seiner hintersten Ecke verstecken.
Wenn du jedoch langsam wirst und dich nur auf dich selbst und den jetzigen Moment konzentrierst, dann kannst du die Tür zum Glück immer und überall öffnen. Nimm dir Zeit für dich selbst und lenke deine Aufmerksamkeit nach innen um dein Glück intensiv zu fühlen.
Denke beispielsweise an alle Menschen, Dinge und Situationen, die dich glücklich machen. Lasse dich die Zufriedenheit und Dankbarkeit über deine eigene Existenz spüren. Denn dass du lebst und mit deinen einzigartigen Fähigkeiten und Talenten diese Welt bereicherst, ist ein ganz besonderes Glück. Reihe in Gedanken alles auf, was das Leben dir täglich schenkt und wofür du dankbar sein kannst.
Besonders wichtig ist dieses Vorgehen genau in den Momenten, in denen sich das Glück im Außen am wenigsten zeigt. Suche in jeder Situation das Gute und die Lernchance, die sich für dich darin verbirgt. Erkenne, dass dein Glücks-Gefühl wie ein Magnet wirkt, der nachhaltig positive Veränderungen im Außen erzeugen kann. Wenn du diesen Mechanismus zu nutzen weißt, besitzt du durch dein Glücksgefühl eine wichtige Energie-Ressource für herausfordernde Zeiten. Es kann dich nähren und dir helfen, Situationen unbeschadet zu überstehen.
Mit deinem inneren Glücksgefühl steht dir also genau die Kraft zur Verfügung, die du zur Bewältigung deiner Aufgaben im Leben benötigst.
Ich wünsche dir alles Glück der Erde und dass du es erkennen mögest, wenn es sich dir zeigt!
Haftungsausschluss
Bitte beachte, dass alle meine Beiträge meine persönliche Meinung und Erfahrung von mehr als 27 Jahren in der psychologischen und spirituellen Beratung wiedergeben. Ich reiche sie hier nach bestem Wissen und Gewissen an dich weiter. Dennoch übernehme ich keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Anwendung oder Verwendung der Angaben aus meinen Beiträgen entstehen. Meine Informationen richten sich an interessierte Personen und sind zu deren persönlichen spirituellen Entwicklung gedacht. Sie haben nicht das Ziel ärztliche oder therapeutische Hilfe zu ersetzen.
Zurück zur Übersicht